Wie in vielen Städten der Welt leben auch in Praia sehr viele Tiere streunend auf der Straße. Der Kontakt zu den Menschen ist unterschiedlich intensiv, doch fast alle Tiere sind einem Menschen oder einem Haushalt zugehörig, auch wenn sie fast den ganzen Tag unbeaufsichtigt im Freien umherlaufen und auf Futtersuche sind.
Bei ihrer Suche nach Futter wühlen die Tiere im Müll oder lauern bei Märkten und in der Nähe von Schlachthäusern oder Fischmärkten auf Abfälle. Daneben erlegen sie auch Ratten und Mäuse. In einigen Fällen werden sie von ihren Besitzern bzw. Bezugspersonen auch – zumindest zusätzlich – gefüttert.
Diese Lebensweise hat eine Reihe an Konsequenzen:
Aus all diesen Gründen werden die Straßentiere als Problem wahrgenommen, und es wurde weltweit immer wieder versucht, die Anzahl der Tiere mit drastischen Methoden wie Vergiftungen zu reduzieren. Dass derartige Methoden nicht nur brutal, sondern auch sinnlos sind, ist mittlerweile mehrfach belegt. Deshalb wurden die Methoden des „Dog Population Management“ entwickelt, an denen sich auch das Konzept der Bons orientiert.
Die in den Straßen lebenden Hunde (und Katzen) erfüllen aber auch positive Aufgaben, indem sie organische Abfälle beseitigen und die Mäuseplage reduzieren. Hunde werden auch oft zur Bewachung von Häusern oder Baustellen eingesetzt.
Von der WHO beauftragte Studien haben mehrfach nachgewiesen, dass die Population der streunenden Hunde zusammen mit der Bevölkerung stetig anwächst. Die Anzahl der in einer Stadt lebenden Tiere ist abhängig vom Angebot an Nahrung, Wasser und Unterschlupf. Je mehr Menschen in einer Stadt leben, umso mehr streunende Hunde und Katzen gibt es.
Die Vermehrungskapazität der Hunde ist sehr hoch – theoretisch kann sich die Population bei genug Nahrungsangebot jährlich verdreifachen.
Deshalb sind auch alle Versuche, die Anzahl der Straßenhunde durch gezielte Tötungen zu reduzieren, bislang gescheitert. Die Tötungsprogramme haben sich als erfolglos und teuer erwiesen. Werden Hunde durch Tötung oder Fang entfernt, werden sie innerhalb kürzester Zeit durch die besseren Überlebensbedingungen, die die verbliebenen Hunde nun haben, eine höhere Vermehrungsrate und durch die Einwanderung anderer Tiere ersetzt. Die so entstehende neue Population ist in der Regel noch stärker durch Infektionen und Parasiten belastet, da jüngere Tiere anfälliger sind, und Wanderbewegungen zur Krankheitsverbreitung beitragen.
Darüber hinaus wird oft versucht, die Hunde durch das Auslegen von Giftködern zu töten. Diese Giftköder sind aber auch für Menschen gefährlich, vor allem stellen sie eine massive Bedrohung für Kinder dar.
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